Archiv für Februar, 2013

Narrenspott aus den Bergdorf-Gemeinden gegen unsinnige Windkraft-Planungen

Rund 100 Teilnehmer der Bürgerinitiative proBERGDÖRFER – als Naturelemente aus dem Wettersbacher Wald kostümiert – gaben dem Durlacher Gaudi-Wurm am Sonntag eine besondere Würze. Aus der Spontan-Aktion, die die Sprecherin der BI, Ursula Seliger organisierte, wurde innerhalb des traditionellen Durlacher Umzuges ein Familienfest mit vielbeachteter Sympathie-Wirkung. Selbst die Wintersonne schickte am Faschingssonntag  eine Extraportion Sonnenstrahlen. Gerade so, als wollte sie ihren besonderen Dank für die Ziele der BI mit dem Erhalt von Natur und Lebensraum wohlwollend zum Ausdruck bringen. Einen weiteren Auftritt der BI-Narren in der regionalen Faschingskampagne gibt es auch am Faschingsdienstag beim großen Umzug in Karlsruhe. Wer noch mitmachen möchte ist dazu herzlich eingeladen. Die Bürgerinitiative unterstützt Sie gerne bei der Kostümierung. HELAU!   

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    Fotos: Holger Meister  

Bürgerinitiative übergibt Stellungnahmen der Bergdorf-Region

Die Bürgerinitiative proBERGDÖRFER konnte am 6. Februar, rechtzeitig zum Ende der Einspruchsfrist, dem Regionalverband Mittlerer Oberrhein eine hohe Zahl von Stellungnahmen und Unterschriftenlisten überreichen.


Alleine aus den Bergdörfern wurden Verbandsdirektor Dr. Hager vom Regionalverband 2.232 Unterschriften und nahezu 1.000 Stellungnahmen übergeben. Eine große Zahl von Bürgerinnen und Bürgern der Karlsruher Bergdörfer wenden sich damit gegen die Ausweisung des Edelbergs (Funkturm) und des Wattkopfs als Vorrangzone für Windkraftanlagen.

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Persönlich überreicht wurden die Dokumente durch die Sprecher der Bürgerinitiative Dr. Frank Borowicz und Ursula Seliger. Hans Bollian vertrat sowohl die Bürgerinitiative als auch den Schwarzwaldverein, Ortsgruppe Wettersbach, als deren 2. Vorsitzender.

In einer qualifizierten Sachbearbeitung von Fachgruppen innerhalb der BI wurde in kürzester Zeit eine Stellungnahme erarbeitet, die betroffene Bewohner der Bergdorf-Region als Basis für den nun erfolgten massiven Wiederstand gegen die bestehenden Planungen einreichen konnten.

Die Bürgerinitiative ProBergdörfer befürwortet einen überregional koordinierten Ausbau regenerativer Energien. Die Bergdörfer der Region Karlsruhe beteiligen sich bereits hieran und werden sich weiter einbringen. Der Bau von Windenergieanlagen in den Bergdörfern wird jedoch abgelehnt, solange substantielle negative Folgen in den Bereichen Umwelt, Gesundheit, Soziales und Ökonomie nicht ausgeschlossen werden, was den Planungsbehörden bislang nicht gelungen ist.

Eine Vielzahl von ökologischen Gründen spricht gegen Windkraftanlagen auf dem Edelberg. Die Abholzung von bis zu 50.000 m2 Buchenwald – der grünen Lunge der von Autobahn und Durchfahrtsstraßen stark betroffenen Bergdörfer – und der damit einhergehende Verlust des Wander- und Naherholungsgebietes wiegt für die Karlsruher und Waldbronner Bürgerinnen und Bürger besonders schwer. Durch Rotorblätter von Windkraftanlagen bestehen zudem tödliche Gefahren für Vögel und Fledermäuse. Daneben liegen – gerade angesichts der geringen Abstände zu den Wohngebieten – gesundheitliche Gefahren für die Anwohner  vor. Die Lärmbelastung, die für die Bergdörfer bereits durch die Autobahn A8, die B3 und mehrere Landstraßen immens ist, würde dann noch einmal ansteigen. Zudem sprechen soziale und ökonomische Gründe gegen Windkraftanlagen auf diesem Gebiet.

Das wichtigste Argument der Befürworter, dass dieses Gebiet viel Wind hätte, wird durch offizielle Berechnungen des Landes Baden-Württemberg widerlegt. Der Edelberg ist eine sogenannte „Schwachwindzone“, wobei der größte Teil der Fläche eine Windhöfigkeit von 5,0 bis 5,5 m/s aufweist. Diese Berechnungen dürften zudem aufgrund der besonderen Topographie überhöht sein, so dass genauere Berechnungen nötig werden.

Die Natur retten zu wollen, indem man sie zunächst zerstört und den Bürgern wertvolle Lebensgrundlagen entzieht, macht aus Sicht der Bürgerinitiative ProBergdörfer daher keinen Sinn.  Daher fordert sie die Herausnahme des Edelbergs aus den Planungen der Planungsträger.