Pfiffe für Stadträte

Badische Neueste Nachrichten | Karlsruhe | KARLSRUHE | 19.06.2013

Pfiffe für Stadträte

Kundgebung gegen „Windplanung“ vor dem Rathaus kdm. „Wir sind hier. Wir sind laut, weil ihr unseren Wald versaut.“ Immer wieder taten gestern Abend die rund 200 Demonstranten vor dem Rathaus ihren Unwillen über die „Windplanung“ des Nachbarschaftsverbandes Karlsruhe kund. Trillerpfeifen und entsprechende Transparente begleiteten die Unmutsäußerungen.

Zu der Demo rief die Initiative „pro Bergdörfer“ auf. Es war die zweite Kundgebung der Bürgerinitiative vor dem Rathaus. „Und es wird nicht die letzte sein“, meinte Holger Meister, Pressesprecher der Initiative. Weitere Demonstrationen – immer parallel zu einer Gemeinderatssitzung – sollen am 23. Juli und 24. September folgen. Aus dem vorgesehenen Einzug in den Sitzungssaal, dort tagte der Gemeinderat, wurde diesmal nichts. Die Sitzung dauerte nicht lange genug. Dafür bedachten die Kundgebungsteilnehmer viele Stadträte mit lautstarken Pfiffen, als sie nach Sitzungsende das Rathaus verließen. „Mit den Demonstrationen wollen wir uns Gehör verschaffen – wollen wir gegen aktuelle Missstände in der Planung des Nachbarschaftsverbandes hinweisen“, betonte Meister. Über 5 000 Unterschriften gegen die Planung seien bereits gesammelt worden. Die Ausweisung rund um das Gebiet Karlsruher Funkturm als Konzentrationszone für Windräder hält die Initiative für „umweltschädigend und unwirtschaftlich“. Betroffen davon sei auch der Edelberg. Würde man dort Windkraftanlagen bauen, müssten bis zu 50 000 Quadratmeter Buchenwald abgeholzt werden, warnten die Demonstranten einmal mehr. Damit würde die Stadt eine wichtige Kalt- und Frischluftschneise verlieren, so Initiativsprecherin Ursula Seliger. Die Kritik von „pro Bergdörfer“ richtet sich laut Meister gegen die Planüberlegungen im Nachbarschaftsverband, aber auch gegen die Haltung von Teilen des Gemeinderates.

Mit freundlicher Genehmigung der BNN

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