die Arbeitsgemeinschaft Oberrheinische Waldfreunde hat sich in ihrer jüngsten Mitgliederversammlung ausführlich mit den Planungen für Windkraftanlagen im Bereich des Nachbarschaftsverbandes Karlsruhe auseinandergesetzt. Schwerpunkt dabei war
der in Karlsruhe sehr umstrittene Standort Edelberg, der teilweise auf Ettlinger Gemarkung (Priorität 1) und teilweise auf Karlsruher Gemarkung (Priorität 2) liegt. Als anerkannter Naturschutzverband stehen wir selbstverständlich voll und ganz zur Energiewende und fördern diese nach Kräften. Die geplanten Windkraftanlagen erfordern pro Anlage eine Waldfläche in der Größe etwa eines Fußballfeldes, so dass von uns die geplanten Standorte im Wald besondes kritisch bewertet werden.
Die Mitgliederversammlung der Arge Oberrheinische Waldfreunde war deshalb einstimmig der Meinung, dass die Stadt Karlsruhe für die überörtliche Energieversorgung bereits in den 50er Jahren 700 ha Waldfläche für die Raffinerien als Opfer gebracht haben. In Kürze wird zusätzlich ein großes Kohlekraftwerk der ENBW auf der Gemarkung Karlsruhe zur überregionalen Energieversorgung in Betrieb gehen, und damit verbunden werden weitere Emissionen, die Menschen belasten. Für die Reduzierung der damit verbundenen Luftbelastungen und vor dem Hintergrund der zu erwartenden Klimaveränderungen ist in Karlsruhe jeder Quadratmeter Wald- oder Vegetationsfläche von großer Bedeutung für die Menschen in der Region. Wie wir bei unseren Informationsgesprächen erfahren haben, ist zudem die Windhöffigkeit an den in Aussicht genommenen Standorten am Edelberg an der unteren Grenze, so dass der Wirkungsgrad in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen wird. Bei einem Verzicht auf die geplanten Windkraftanlagen in Karlsruhe ist der Beitrag des Raumes Karlsruhe für die überregionale Energieversorgung dennoch um ein Vielfaches höher als in allen anderen Regionen Baden-Württembergs und darüber hinaus. Genauso gilt dies für die Luftbelastungen für die Bürgerinnen und Bürger.
Die Arge Oberrheinische Waldfreunde ist der Meinung, dass diese übergeordneten Gesichtspunkte bei der Abwägung für die Windkraftanlagen bisher nicht berücksichtigt worden sind.
Wir wenden uns deshalb entschieden gegen die Planungen des Nachbarschaftsverbandes für Windkraftanlagen am Standort Edelberg.
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Robert Mürb
1.Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Oberrheinische Waldfreunde