Transparenz wäre hilfreich

Zu „Politische Böen nehmen Pilotprojekt nicht den Rückenwind“:

Herr Müllerschön berichtet in dem Beitrag, dass „das Projekt am Hafen“ vier Prozent Rendite erbringe. Wenn mit dem „Projekt“ die Windenergieanlagen auf dem Müllberg gemeint sind, würden Bürger

– auch angesichts der Diskussion um Windräder in den Bergdörfern – diese Renditeangaben gerne nachvollziehen können.

Doch die Unternehmen von Herrn Müllerschön (zum Beispiel Windmühlenberg Windkraftanlage GmbH & Co. KG) veröffentlichen keine Gewinn- und Verlustrechnungen. Auch sind die Bilanzen stark verkürzt. Es wird von Angabenerleichterungen – zu Lasten der Transparenz – Gebrauch gemacht.

Daher zwei Bitten an Herrn Müllerschön:

1. Es wäre für die Öffentlichkeit und (Bürger-)Investoren von großem Interesse, wenn die vollständigen Jahresabschlüsse seit Bestehen der Gesellschaften veröffentlicht würden.

2. Es gibt Berichte, dass wesentliche Kostenpositionen nicht – wie eigentlich üblich – von den oben genannten Betreiberunternehmen übernommen wurden. Vielmehr haben wohl auch städtische Unternehmen „einen Zuschuss“ bei der Errichtung zum Beispiel für das kostspielige Fundament gegeben. Weitere Kostenpositionen von Windrädern könnten ebenso marktunüblich gering sein (zum Beispiel Pachtzahlungen für Grundstücke).

Beides wirkt „künstlich“ renditeerhöhend und wäre nicht übertragbar auf andere „Projekte“.

Das Engagement von Herrn Müllerschön wirkt authentisch. Jetzt geht es in Karlsruhe jedoch nicht mehr um einen „Müllberg“, sondern um den über 100-Jahre alten Buchenwald in den Bergdörfern. Da wäre Transparenz hilfreich – für alle Beteiligte!

Dr. Frank Borowicz

Karlsruhe-Grünwettersbach

 

Mit freundlicher Genehmigung der BNN

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