Leserbriefe
Leserbrief im Malscher Gemeindanzeiger vom 3.Juli 2014
Im Schaufenster oder im Hinterzimmer?
Die Energiewende verfolgt zwei Ziele, denen eine Reihe von Unterzielen zugeordnet werden kann: Die Reduktion der CO2-Emissionen und den „Ausstieg“ aus der Stromerzeugung durch Kernkraftwerke. Beide Ziele sind auf dem bisher begangenen Weg grundsätzlich nicht erreichbar; verantwortlich dafür sind naturwissenschaftlich-technische sowie wirtschaftliche Gründe (vgl. GAZ v. 27.03.14). Stattdessen wird der Sinn und Zweck der Energiewende in sein schieres Gegenteil verkehrt: Auf der (von der medialen Berichterstattung ausgeblendeten) „Rückseite“ der steigenden Einspeisung von sog. Ökostrom – sie beträgt z. Zt. ca. ein Viertel des Verbrauchsstroms – steigen auch die CO2-Emissionen; der Atomstrom wird entweder durch Kohlestrom ersetzt oder aus dem benachbarten Ausland bezogen. Der Grund für diese mißliche Lage ist in erster Linie in der „Achterbahnfahrt“ zu sehen, welche die konventionellen Kraftwerke tagtäglich um die nicht bedarfsgerechten Ökostrom-Einspeisungen herum absolvieren müssen. Im Stop-and-go-Betrieb bzw. zwischen Hochleistungs-Sprints und Quasi-Stillstand arbeiten v. a. die Kohlekraftwerke notwendigerweise ineffizient und dementsprechend „unsauber“. Um es in ein Bild zu fassen: Der Fassadenputz (= Prozentanteil des sog. Ökostroms) sieht für den naiven Betrachter zwar sauber aus; der Fachmann aber weiß, daß es auf das Mauerwerk dahinter ankommt. Ohne dieses Mauerwerk könnte der Putz nicht aufgetragen werden. Und auch dann, wenn er das gesamte Mauerwerk bedeckte – Stichwort: „100% sind möglich!“ –, würde dieses nicht verschwinden, sondern nur dem Blick entzogen.
Es ist klar ersichtlich, daß eine weniger ideologische, dafür aber sachverständige Konzeption der Energiewende uns gar nicht erst in diese Sackgasse hineinmanövriert hätte. Denn die jetzt eingetretene Situation, die durch den abrupten Wechsel von sporadischen Überschüssen und Tiefstständen der Ökostrom-Erzeugung gekennzeichnet ist – am 13. März lag die Windstromererzeugung bundesweit (!!) bei 34 MW (Megawatt) bei einer installierten Leistung von 35.000 MW, also unter 1 Promille –, spiegelt lediglich die Tatsache wider, daß der bedarfsunabhängig erzeugte „Zufallsstrom“ aus der Sonnen- und Windenergie nicht gespeichert werden kann. Ohne Stromspeicher in großindustriellem Maßstab arbeitet der teure Ökostrom seiner eigenen Begründung zuwider: Er ist indirekt, aber zwingend dafür verantwortlich, daß die CO2-Emissionen nicht sinken, sondern steigen.
In dieser verfahrenen Lage, die von zunehmend hektischen „Rettungs“-Bemühungen geprägt ist und in der ein „Reform“-Versuch den nächsten jagt, schlägt eine Meldung ein wie eine Bombe: Das Ökoinstitut in Berlin – gewiß unverdächtig, die Kohle- bzw. Atomstromerzeugung zu begünstigen – bekundet in einer umfassenden Studie das Aus für das vielgepriesene Power-to-gas-Konzept, also für die Umwandlung der tageszeit- und wetterabhängigen Überschüsse aus der Ökostromerzeugung in künstlich hergestelltes Erdgas: Dieses Erdgas, so der Gedanke, könnte sowohl bei Bedarf rückverstromt als auch anderweitig verwendet werden. Positiv zu Buche schlüge dabei der Umstand, daß die Aufbewahrungs- und Transportinfrastruktur für (natürliches) Erdgas bereits vorhanden ist und sich, wenn auch aufwendig und entsprechend teuer, für diese Aufgabe in Dienst nehmen ließe.
Nun also das Aus für diese am häufigsten beschworene unter den Stromspeicher-Phantastereien: Zu groß seinen „grundlegende Hindernisse und Widersprüchlichkeiten“. Nur „einige wenige Demonstrationsprojekte“ solle man noch fördern, mehr nicht, heißt es in der Zusammenfassung der knapp 50-seitigen Studie (Titel: „Prüfung der klimapolitischen Konsistenz und der Kosten von Methanisierungsstrategien“, veröffentlicht im März 2014).
Und was jetzt? Was könnte die „Energiewende ins Nichts“ (Titel der bekannten Veröffentlichung von Prof. Dr. H. W. Sinn) vor dem endgültigen Scheitern bewahren? Haben die Verantwortlichen – und hat überhaupt jemand – den Knall gehört, den die Implosion dieses Hoffnungsträgers doch bewirken müßte, von dem das Gelingen der Energiewende – genauer: der Ökostromwende – entscheidend abhängt? Hat man in den Zeitungen davon lesen, in den Fernsehnachrichten davon hören können? Erblickte man da zerknirschte Greenpeace-Energie-Experten, die auf Alternativen verweisen konnten? Mitnichten! Schweigen im Walde, business as usual …
Etwas anderes hat sich stattdessen zugetragen. Ende April, von den Medien kaum beachtet, verhandelte der badenwürttembergische Umweltminister F. Untersteller im Bundeswirtschaftsministerium den „staatlich veranlaßten Kraftwerksneubau“ (WELT-Online v. 6.05.14, Titel: „Soviel kostet die Energiewende jeden von uns“). Verwunderlich ist das eigentlich nicht. Der Minister weiß sehr gut, daß die Zwangseinspeisung des hochsubventionierten Ökostroms zwar einen wirtschaftlichen Betrieb der Kohle-, Gas- und Kernkraftwerke zunehmend unmöglich macht, daß aber deren Leistung unverändert bzw. vollumfänglich zur Verfügung stehen muß. Selbst dann, wenn man die Wind- und Sonnenstromerzeugung beispielsweise verzehnfachen wollte (was absolut illusorisch ist): Nachts und bei Windstille nützte das gar nichts, denn auch 10 x 0 = 0! Was also tun, wenn die gesamte Speicherkapazität in Deutschland (ca. 40 GWh / Gigawattstunden) lediglich ausreichte, die Stromversorgung (je nach Jahreszeit) für eine Viertel- oder halbe Stunde aufrechtzuerhalten? Und das nur auf dem Papier, da die installierte Leistung (v. a. der (Pump-) Speicherkraftwerke) zu gering ist (7 GW statt der erforderlichen 40-85 GW)?
Minister Untersteller weiß, daß einzig der Zubau von konventionellen Großkraftwerken – in erster Linie von Kohlekraftwerken – jene Lücke zu schließen vermag, die sich nach dem Abschalten der letzten Kernkraftwerke in wenigen Jahren auftun wird. Und wenn er tausende von Windkraftanlagen errichten lassen könnte: Es würde an der benötigen konventionellen Stromerzeugungskapazität rein gar nichts ändern. Diesem Dilemma versucht man zu entkommen, indem man jenen Teil des Strommarkts, der bislang noch dem preisregulierenden Wettbewerb ausgesetzt war, nun ebenfalls der staatlichen Planwirtschaft unterwirft. Dieser sog. „Kapazitätsmarkt“ – so lautet der Tarnbegriff für den neuerlichen Fluchtversuch aus der Realität – soll zwar weiterhin die Vollversorgung mit konventioneller Kraftwerkskapazität sicherstellen, darf dabei aber unwirtschaftlich arbeiten, weil er staatlich bezuschußt wird. Mit anderen Worten: Das Mauerwerk soll um den Fassadenputz herum gebaut werden! So hätten wir es endlich dahin gebracht, den Strompreis von zwei Seiten her – sowohl durch den sog. Ökostrom als auch durch den sog. Kapazitätsmarkt – in die Höhe zu treiben. Wohlgemerkt: Bei unausweichlich weiter steigenden CO2-Emissionen.
Das ist das Perfide an dieser „Politik“: Man zeigt auf den Fassadenputz und behauptet stur: „Wir wollen Sonne und Wind – 100% sind möglich!“ (Slogan der pro-Ökostrom-Demos im Frühjahr). Und hinter den Kulissen setzt man alle Hebel in Bewegung, um das zerfallende Mauerwerk unter den selbstverschuldeten widrigen Bedingungen zu erhalten … koste es, was es wolle! Im Schaufenster leuchten die Parolen, die die schöne neue („saubere“) Ökowelt verheißen. Und im Hinterzimmer, von den Medien nicht behelligt, wird das Gegenteil verabredet. Die Politik hat sich, wie der Ökologe und Publizist Dr. Edgar L. Gärtner schreibt, „in die Konfusion zwischen science und science fiction geflüchtet“.
Dr. Andreas Dumm, Malsch-Völkersbach
Aus dem Malscher GAZ vom 18.7.2013
Landschaft zahlt die Zeche
Zur Veranstaltung „Windkraft und Infraschall in Masch“.
Bei der Veranstaltung im Bürgerhaus Malsch konnten die „Experten“ des Regionalverbands zu manchen Fragen der Bürger nur ausweichend antworten. So etwa die Ärztin Frau Dr. Jovancovic zum Thema Infraschall „muss noch mehr geforscht werden“. Herr Wilske, stellvertretender Verbandsdirektor, „die Speicherkapazität ist in der Tat ein Problem, das gelöst werden muss“. Von abwarten, bis die Wissenschaft diesbezüglich solide Forschungsergebnisse liefert, war nicht die Rede. Es ist also absehbar, dass Windräder aufgestellt werden, ohne dass etwa die Speicherprobleme gelöst wären. Eine derartige Vorgehensweise erinnert in fataler Weise an die Debatte über die „ungelösten Probleme“ der Kernkraft in den 70er Jahren. Viele von denen, die damals mit Recht sowohl auf die Gefahren von Atom allgemein als auch speziell auf die ungelösten Probleme der Lagerung von Atommüll hingewiesen hatten, schlossen sich später der grünen Bewegung an und stehen heute voll hinter dem Bau von Windkraftanlagen, mancher in entscheidender Position. Was sie bezüglich der Kernkraft so richtig einschätzten, wie wir an Tschernobyl und Fukushima einerseits, bei der anhaltenden Diskussion um den Atommüll andererseits sehen können, gilt für sie bei der Energie aus Wind nicht. Für die Windkraft heißt es nun, bauen wir erst einmal, Lösungen zur Speicherung werden sich in Bälde finden. Interesse (Subventionen und sonstige Geldströme) und Ideologie sind schlechte Ratgeber. Die Zeche wird wieder einmal der kleine Mann und im Falle der Windkraftanlagen zusätzlich noch die Landschaft bezahlen.
Dr. Axel Hildinger
Ettlingen
Kohlekraftwerke dämpfen Kosten
Zum Leserbrief „Nicht sich freuen, sondern demonstrieren“ von Harry Block:
In einem Punkt ist Harry Block zuzustimmen: Kohlekraftwerke sind trotz Filter große Dreckschleudern. Zwar wird das für das Waldsterben verantwortliche Schwefeldioxid aus den Abgasen herausgewaschen, doch Feinstäube und das klimaschädliche Treibhausgas Kohlendioxid verbleiben im Kaminrauch genauso wie die hochtoxischen Schwermetalle Cadmium und Quecksilber, welche die Gesundheit der Menschen nachhaltig gefährden.
Doch mit der Abschaltung der Kernkraftwerke im Zuge der Energiewende erleben Kohlekraftwerke jetzt bundesweit eine Renaissance. Nicht nur werden neue, moderne Kraftwerke wie das am Rheinhafen gebaut, auch alte, stillgelegte Dreckschleudern wurden schon reaktiviert, weil nur mit diesen fossilen Kraftwerken eine sichere und stetige Stromversorgung für Industrie und Bürger garantiert werden kann. Damit ist auch fraglich, ob Deutschland bis 2020 die Klimaziele zur Reduktion des Kohlendioxid-Ausstoßes erreichen wird, zu denen es sich auf EU-Ebene verpflichtet hat.
Die volatilen, wetterabhängigen erneuerbaren Energien – so wünschenswert ihr weiterer Ausbau auch ist – sind nicht grundlastfähig und können den Strombedarf eines Industrielandes wie Deutschland nicht decken, jedenfalls solange keine ausreichenden Speicherkapazitäten vorhanden sind; und die sind nicht in Sicht. Die von den Grünen wie Herrn Block als Alternative zu den Kohlekraftwerken favorisierten Gaskraftwerke (obwohl auch sie den Klimakiller Kohlendioxid emittieren) sind wegen der vom Erneuerbaren-Energie-Gesetz (EEG) erzwungenen Vorrangstellung von Wind- und Solarstrom für die Stromerzeuger unrentabel geworden und werden abgeschaltet (bzw. neue nicht gebaut) — auch das eine Folge der planlosen Energiewende.
Deutschland hat schon jetzt (neben Dänemark) den höchsten Strompreis in Europa und ist dabei, den Spitzenplatz einzunehmen. Mit dem zunehmenden Ausbau der erneuerbaren Energien ist eine weitere Kostenexplosion zu befürchten, weil die den Erzeugern auf 20 Jahre garantierte Einspeisevergütung per EEG-Umlage auf die kleinen Stromverbraucher abgewälzt wird (während andererseits rund 2000 Industriefirmen privilegiert, das heißt von der Umlage befreit sind).
Auch der als Konsequenz der Energiewende notwendige Netzausbau ist vom kleinen Mann mit seiner Stromrechnung zu schultern. Einzig und allein die rentabel arbeitenden Kohlekraftwerke – Kohle ist auf dem Weltmarkt billig zu haben – wirken Kosten dämpfend auf den Strompreis.
Deshalb ist zu bezweifeln, dass Otto Normalverbraucher, der schon jetzt unter seinen Stromkosten stöhnt, an den von Herrn Block angekündigten Demonstrationen gegen das Kohlekraftwerk RDK 8 teilnehmen wird.
Dr. Udo Witzens Karlsruhe-Hohenwettersbach
Lichtschlag über Knielingen
Zum neuen Windrad für Knielingen:
Als aufmerksamer BNN-Leser „stolpere“ ich oftmals über Ideen verschiedener Institutionen. Im Moment über die Planung in Knielingen – auf dem ehemaligen Müllberg – ein „Riesenkoloss“ zu erstellen. Diese Planung bringt mich zu verschiedenen Überlegungen. Wie in den BNN zu lesen, ist das zur Zeit größte stehende Windrad 120 Meter hoch. Höhe des Müllbergs: 60 Meter. Das ergibt eine Gesamthöhe von 180 Metern. Die Planung: Zwei bestehende Windräder abzureißen und durch ein neues zu ersetzen finde ich, für alle Bewohner von Knielingen, als Zumutung. Das geplante Projekt wäre dann, allein der Rotor mit 120 Metern Durchmesser, um die Hälfte größer als die bisherige Anlage. Erst 1999 wurde diese gebaut. Hat sie nach 14 Jahren schon ausgedient?
„Dem kleinen Mann“, der froh ist, seine Stromrechnungen, seine Miete und seine Steuern bezahlen zu können, sträuben sich doch die Haare, wenn er mit jedem Kilowatt Strom diese Windräder mitbezahlt. Wenn man dann noch erfährt, dass Anteilseigner solcher GmbHs auch noch vier bis fünf Prozent Gewinn erwirtschaften, dann kann man ihm nicht verdenken, bei den nächsten Wahlen seinen Frust zu zeigen.
Übrigens stehen diese Windräder am Ortsrand von Knielingen ganz im Süden. Mittags steht die Sonne dann hinter dem Koloss und wird einen Lichtschlag über ganz Knielingen verteilen. Von den Geräuschen und der Gefahr für Vögel ganz zu schweigen. Ich vertraue darauf, dass es sorgfältig geprüft wird, ob es sinnvoll ist, so etwas im kommenden Jahr auf wackeligem Untergrund zu bauen.
Walter Müller Karlsruhe-Knielingen
Leise Töne wurden nicht gehört
Zu „Politische Böen nehmen Pilotprojekt nicht den Rückenwind“:
Die in dem Artikel zitierte „Karlsruhes einzige möglicherweise relevante Fläche“ beim Funkturm in Grünwettersbach liegt gar nicht auf Karlsruher, sondern auf Ettlinger Gemarkung. Die von der Windhöffigkeit ertragreicheren Flächen in Sichtweite der Kernstadt Ettlingen wurden aus landschaftsästhetischen Gründen vom dortigen Gemeinderat abgelehnt. Bei den Gebieten um den Funkturm führen nicht einmal harte Fakten zum Ausschluss bei der Planung. Es ist doch offensichtlich, dass man versucht, den Bürgern der Bergdörfer ein ökonomisch und ökologisch bedenkliches Gebiet für Windräder unterzuschieben, weil man die negativen Auswirkungen nicht selbst ertragen möchte. Kein Wunder, dass die Bürgerinitiative pro Bergdörfer laut wird, nachdem die leisen Töne nicht gehört wurden.
Ulrich Kratzer
Karlsruhe-Grünwettersbach
Versprechen einfordern
Zur Kundgebung gegen „Windplanung“ vor dem Rathaus:
Kommen Ihnen die drei Schlagwörter „Zuhören. Verbinden. Gestalten.“ bekannt vor? Richtig, mit ihnen hat Dr. Frank Mentrup sich als unser neuer OB für Karlsruhe empfohlen – und wir haben ihn hierfür gerne gewählt.
Diese drei Versprechen möchte ich aktiv einfordern für unsere aktuelle Energiepolitik in Karlsruhe. Statt den Bürgern einen Standort für Windräder zu diktieren und dabei alle blitzsauberen und sachlichen Argumente der Bürger in den Wind zu schlagen, wie dies momentan für die potenzielle Konzentrationszone rund um den Edelberg droht, gilt es, gemeinsam nach sinnvollen Lösungen und Standorten zu suchen. Alibi-Windräder in der Schwachwindzone Karlsruhe sind dabei sicherlich nicht die Wahllösung Nummer eins. Statt sich gegenseitig ungeliebte Anlagen vor die Haustüre zu setzen, müsste ein gemeinsames Standortkonzept ausgearbeitet werden, das zumindest die folgenden Kriterien erfüllt: Ausreichende Effizienz der Anlagen – sonst ist der vermeintliche Beitrag zur Energiewende Augenwischerei.
Errichtung fern von Wohngebieten, um Folgeschäden unter anderem für die Gesundheit zu vermeiden. Keine Opferung von Landschaftsschutz- und Naherholungsgebieten rund um Karlsruhe.
„Zuhören. Verbinden. Gestalten.“: Wird dieser Grundsatz auch von unseren demokratisch gewählten Stadträten und unserem OB beherzigt, ist mir um Karlsruhe nicht bang.
Martina Wagner
Karlsruhe-Wolfartsweier
Anderen werden Windräder zugemutet
Zum Leserbrief “Notfalls ein Bürgervotum“ schreibt ein Leser:
Was Du nicht willst was man Dir tut … Die Ettlinger Bürger möchten keine Windräder vor der Nase haben und schon gar nicht, dass ihnen diese von anderen aufgezwungen werden.
Leider haben der Ettlinger Oberbürgermeister und der Ettlinger Stadtrat keinerlei Hemmungen, den Nachbarn aus Wolfartsweier und Wettersbach genau dies mit dem Planungsgebiet am Edelberg zuzumuten. Vielen Dank Ettlingen!
Ulrich Kratzer
Karlsruhe
Wasser marsch
Zu „An vielen Stellen Land unter“:
Starker Regen, verbunden mit Hochwasser und Überschwemmungen – das dürfte es in den nächsten Jahren wohl öfter geben, glaubt man den Voraussagen der Klimaforscher. Was kann man tun? Grundsätzlich gibt es zwei Maßnahmen, die dem zumindest teilweise entgegenwirken.
Erstens: CO2-produzierende Energiegewinnungen weitestgehend vermeiden, zum Beispiel Kohlekraftwerke. Zweitens: Unversiegelte Flächen erhalten und wiederherstellen, zum Beispiel Wälder, Wiesen. Regenwasser muss versickern können und darf sich nicht auf befestigten Flächen zu reißenden Strömen aufbauen. (Grundschullehrstoff) Jetzt schauen wir uns an, was unsere Karlsruher Politiker so beschließen. Erstens: Steinkohlekraftwerk in Karlsruhe – es geht 2014 in Betrieb; Schornsteinhöhe: etwa 230 Meter, damit auch das Umland (Radius von etwa 15 Kilometern) seinen Teil an den Lasten trägt, wie es sich die SPD in Karlsruhe wünscht (Pseudokrupp, Asthma, und Ähnliches). Zweitens: Einzelne Fraktionen des Karlsruher Gemeinderates, ganz besonders die SPD, fordern die Abholzung von mindestens 50 000 Quadratmetern altem Buchenwaldbestand im Ortsteil Wettersbach. Dort soll der Windenergie „substanziell Raum geschaffen“ werden. Mindestens fünf 200 Meter hohe, industrielle Windräder mit riesigen Fundamenten verdrängen diesen Wald und damit auch seine Funktion, Regenwasser zu speichern, für immer. Man will bewusst nicht berücksichtigen, dass Untersuchungen des Landes Baden-Württemberg und des Regionalverbandes Mittlerer Oberrhein ergeben haben, dass es sich hier um eine Schwachwindzone handelt. Sowohl Vertreter der Stadtwerke als auch Windradhersteller schütteln in Gesprächen nur mit dem Kopf.
Karlsruher Bürger, vor allem die Nachbarn in Wolfartsweier: Macht eure Keller dicht und lehrt euren Kindern schnell noch das Schwimmen. Wasser marsch! Viele Grüße auch ans Tiefbauamt Karlsruhe!
Ursula Seliger
Karlsruhe-Grünwettersbach
Mit freundlicher Genehmigung der Badischen Neuesten Nachrichten
Windräder um jeden Preis?
Zu Windrädern:
Inzwischen hält die Mehrheit der Bevölkerung die Kosten der Förderung der erneuerbaren Energien durch den deutlichen Anstieg der EEG-Umlage auf 5,3 Cent pro Kilowattstunde für zu hoch und die Beibehaltung der derzeitigen Ausbaudynamik für fragwürdig. Die Windenergie ist innerhalb der erneuerbaren Energien zur Stromerzeugung am stärksten vertreten und hatte 2012 bundesweit mit rund 23 000 Windenergieanlagen bei einer Gesamtleistung von über 31 000 Megawatt (MW) einen Anteil von 48 Prozent. Niedersachsen und Schleswig-Holstein liegen mit einer installierten Gesamtleistung von circa 10 900 MW bei der Stromerzeugung aus Windkraft auf Rang eins und zwei, Baden-Württemberg liegt derzeit mit einer installierten Leistung von circa 500 MW auf Platz 15. Eine Platzierung, die für die grün-rote Landesregierung nicht hinnehmbar ist. Sie ist der Meinung, dass in Baden-Württemberg noch beträchtliche Ausbaupotenziale für Windkraftanlagen bestehen und strebt an, spätestens bis 2020 zehn Prozent des Strombedarfs aus „heimischer Windkraft“ zu decken. In den kommenden Jahren müssen dazu zwischen 1 300 und 1 500 Windkrafträder errichtet werden. Nicht gebührend berücksichtigt wird dabei, dass Standorte in Baden-Württemberg im Vergleich zu norddeutschen Standorten nur über schwächere Windbedingungen verfügen. Um in den Schwachwindregionen im Land das Ziel der Landesregierung zu verwirklichen, müssten künftig noch höhere Windkrafttürme mit größeren Rotordurchmessern errichtet werden. Dies hätte unter anderem zur Folge, dass die dazu benötigten Windradfundamente noch größer und die im unmittelbaren Umkreis der Windkrafttürme zu rodenden Waldflächen unverantwortlich groß ausfallen. Unweigerlich hätte dies zur Folge, dass die Lebensqualität durch dezimierte Naherholungsgebiete, zerstörte Orts- und Landschaftsbilder und eine nicht auszuschließende Gesundheitsgefährdung sinken wird. Vielerorts würde das Ökosystem Wald einer unsinnigen Planerreichung geopfert. Der häufig unkoordinierte Ausbau von Windkraftanlagen unter Vernachlässigung der Standortqualitäten führt zu einer unnötigen Überkapazität, die von den Bürgern nicht mehr akzeptiert wird. Eine Scheinrentabilität auf Kosten der Steuerzahler, fragwürdige Projekte, die nur für einige Profiteure interessant sind, haben in einer Gesellschaft mit Augenmaß nichts zu suchen. Wenn Pacht- und Gewerbesteuereinnahmen im Vordergrund kommunaler Betrachtungen stehen, Landschaftsbilder belastet werden, Bürger zurückstecken müssen und durch den eventuellen Wertverlust ihrer Häuser zu den Verlierern einer landespolitisch vorgegebenen Windenergie-Aufholjagd zählen, dann kann dafür kein Verständnis erwartet werden.
Wilhelm Faets
Karlsruhe-Grünwettersbach
Mit freundlicher Genehmigung der Badischen Neuesten Nachrichten
Aus der BNN vom 25.4.2013
Mit freundlicher Genehmigung der Badischen Neuesten Nachrichten
Aus der BNN vom 24.3.2013
Mit freundlicher Genehmigung der BNN
Aus dem Malscher Gemeindeanzeiger
Aus dem Malscher Gemeindeanzeiger
Ein Leserbrief in der BNN vom 21.3.2013
Mit freundlicher Genehmigung der Badischen Neuesten Nachrichten
Ein Leserbrief in der BNN vom 15.3.2013
Mit freundlicher Genehmigung der Badischen Neuesten Nachrichten
Ein Leserbrief aus Malsch, veröffentlicht in der BNN (Ausgabe Ettlingen) am 13.3.2013
Mit freundlicher Genehmigung der Badischen Neuesten Nachrichten
BNN (Ausgabe Ettlingen) vom 8.3.2013
Mit freundlicher Genehmigung der Badischen Neuesten Nachrichten
BNN am 7.3.2013
Mit freundlicher Genehmigung der Badischen Neuesten Nachrichten
BNN am 6.3.2013
Mit freundlicher Genehmigung der Badischen Neuesten Nachrichten
BNN (Ausgabe Ettlingen) vom 8.3.2013
Mit freundlicher Genehmigung der Badischen Neuesten Nachrichten
BNN am 1.3.2013
Mit freundlicher Genehmigung der Badischen Neuesten Nachrichten
BNN am 1.3.2013
Mit freundlicher Genehmigung der Badischen Neuesten Nachrichten