Keine Windräder über Wettersbach


Funkfeuer und Greifvogelschutz beenden vagen Plan für Energiepark „Edelberg/Wattkopf“

Von Rupert Hustede und Klaus Müller

Die Energiewende bekommt auf Karlsruhes Höhen keinen Rückenwind. Es wird aller Voraussicht nach keine Windräder beim Funkturm über Grünwetterbach geben. Zu diesem Ergebnis kommen die Planer des maßgeblichen Nachbarschaftsverbands, dessen Versammlung über diese Empfehlung noch am 2. Dezember zu befinden hat. Der Wettersbacher Ortschaftsrat erfuhr nun als erster, dass weder der Edelberg noch der benachbarte Wattkopf auf Ettlinger Gemarkung als geeignete Windstandorte eingestuft werden.

Der Wettersbacher Edelberg wurde bislang gegen den starken Widerstand der Bürgerinitiative „Pro Bergdörfer“ als Standort für große Winderäder geprüft. Allerdings geschah dies bereits mit dem nachrangingen Prioritätswert zwei, was eine Nutzung der Windkraft am Hang über dem Bergdorf schon sehr unwahrscheinlich machte. Zuvor waren bereits früher diskutierte Standorte für Windkraftanlagen oberhalb Grötzingens sowie westlich Knielingens, nahe der MiRO, verworfen worden. Damit bleibt es in der Fächerstadt bei einem Windrad in Maxau am Rhein und bei den drei Windmühlen auf dem Müllberg am Hafen. Wobei dieser kleine Karlsruhe Windpark bald mit neuen Rädern ertüchtigt wird (siehe auch Kommentar).

Das von Heike Dederer aus dem Stadtplanungsamt und Hans-Volker Müller vorgetragene Prüfergebnis bedeutet nach deren Einschätzung sowie der aller Teilnehmer der Ortschaftsratssitzung, dass das Thema Windkraft für Wettersbach vom Tisch ist. Auch die Initiative „Pro Bergdörfer“ verbreitete gestern schon erleichtert die für sie positive Nachricht. „Belange der Flugsicherung und die Ergebnisse der artenschutzrechtlichen Untersuchungen stehen bei der Fläche C5/C6 Edelberg/Kohlplatte der Ausweisung einer Konzentrationszone für die Windenergienutzung im Teilflächennutzungsplan entgegen.“ So steht es im Prüfbericht. Das entsprechende Gutachten spricht von einem „sehr hohen artenschutzrechtlichen Konfliktpotenzial“ – besonders im Hinblick auf den Rot- und den Schwarzmilan, den Wanderfalken oder genauso den Wespenbussard. Als „ungeeignet“ für Windkraftanlagen fiel der Edelberg zudem nach Stellungnahme der Deutschen Flugsicherung durch. Das bei Pfinztal-Wöschbach stehende Drehfunkfeuer Karlsruhe könne durch die Windkraftanlagen in diesem Bereich gestört werden, bestätigte Dederer gegenüber den BNN. Da sich Edelberg und Wattkopf im Umkreis von 15 Kilometern befinden, „sind sie gänzlich ungeeignet“, betonte sie. Die Thematik des Landschaftsschutzes, die den Standort Edelberg ohnehin sehr fraglich machte, müsse nun gar nicht mehr weiter untersucht werden. Der Lärmschutz, ein Hauptargument der Wettersbacher Windgegner „wäre nicht das Problem gewesen“, räumte sie ein.

„Die K.o.-Kriterien“ für die Windkraftnutzung am Edelberg und am Wattkopf seien einfach sehr groß, sagte sie in Wettersbach. „Die Fläche steht nicht mehr zur Diskussion“, machte sie dem überraschten Ortschaftsrat klar. Das letzte Wort bleibe freilich noch der Verbandsversammlung.

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KONKURRENZLOS bleibt der Funkturm über Wettersbach. Keine Riesenspargel mit sich im Wind drehenden Rädern werden am Edelberg aufgebaut. Archivfoto: jodo

Mit freundlicher Genehmigung der BNN.

 

 

 

 

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